Die GEOTEST AG unterstützt die Gemeinde Liestal bei der Geschäftsführung ihrer drei Deponien. Daniel Wenk, Leiter der Bürgergemeinde Liestal, erzählt im Interview, welche Vorteile eine externe Unterstützung für Bauherren oder öffentliche Institutionen bringt.

Die GEOTEST AG unterstützt die Bürgergemeinde Liestal operativ bei der technisch-administrativen Geschäftsführung ihrer drei Deponiestandorte (Elbisgraben, Höli und Lindenstock). Der Fokus liegt bei diesem Mandat insbesondere bei der administrativen Unterstützung sowie der fachlich-technischen Beratung, der Organisation von Sitzungen und Begehungen, Termin- und Pendenzenmonitoring, Kontakt zu Behörden und der Führung des digitalen Archivs. Seit Ende 2019 unterstützt GEOTEST die Bürgergemeinde zudem bei der Leitung des Projektes «Erweiterung Deponie Höli» koordinativ und verfahrenstechnisch. Dieses Mandat umfasst die Leitung und Gesamtkoordination des Nutzungsplan- und Baubewilligungsverfahrens mit Umweltverträglichkeitsprüfung, Kontakt zu Behörden, Exekutivräten, Organisationenund weiteren Planungsbüros sowie Partizipation, Kommunikation, fachliche Beratung und Korreferate.


Die Bürgergemeinde Liestal
 

Die Bürgergemeinde Liestal (Kanton Basel-Landschaft) hat den grössten, zusammenhängenden Waldbesitz in der Nordwestschweiz. Nebst grossen Waldflächen besitzt die Bürgergemeinde auch Landwirtschafts- und Bauland. Seit 1948 stellt die Bürgergemeinde kleine Teilflächen ihres Waldareals zur Verfügung, um darauf geordnete Deponien für verschiedene Abfallarten zu betreiben. Die ehemalige Deponie Lindenstock ist seit 1998 abgeschlossen und wird gestützt auf eine Nachsorgevereinbarung laufend überwacht. Im Auftrag der Geschäftsleitung Nachsorge Lindenstock wurde kürzlich die technische Untersuchung nach Altlastenrecht durchgeführt. Die aktive Deponie Elbisgraben (Kompartimente Typ C, D und E) wird vom Kanton BL betrieben und von der GEOTEST AG fachlich-technisch betreut. 2010 wurde die Deponie Höli (Typ A und B) im gleichnamigen Waldgebiet eröffnet. Diese wird von der Deponie Höli Liestal AG betrieben, deren Hauptaktionärin die Bürgergemeinde Liestal ist. Im Auftrag der Betreiberin führt die GEOTEST AG das Grundwassermonitoring als auch die Stabilitätsüberwachungen durch. Im Frühjahr 2020 wurde das Nutzungsplanverfahren für die Erweiterung der Deponie Höli plus gestartet, welche ein integrierender Bestandteil der kantonalen Abfall- und Recyclingstrategie darstellt.


Daniel Wenk führt als Leiter der Gemeinde Liestal die professionelle Verwaltung der Bürgergemeinde sowie den Forstbetrieb.
Daniel Wenk

GEOTEST: Herr Wenk, Ihr Aufgabengebiet umfasst ein sehr breites Tätigkeitsfeld in den unterschiedlichsten Bereichen (siehe Infobox oben). Zudem bewegen Sie sich täglich im Spannungsfeld zwischen politischen und operativen Fragestellungen. Wie kriegen Sie das alles unter einen Hut?

Daniel Wenk: Nun, das gehört grundsätzlich zum Jobprofil. Diese Vielfalt der Herausforderungen macht die Aufgabe auch sehr interessant, spannend und abwechslungsreich. Aber ohne Delegation von Aufgaben, mit klarer Zuweisung von Verantwortung und Kompetenzen an eigene Mitarbeitende und die Vergabe von Auftragsmandaten an Dritte wäre das nicht zu bewältigen.
 

Was waren die wichtigsten Gründe, sich externe Unterstützung für die administrative und technische Geschäftsführung der Deponien zu beschaffen?

In erster Linie das fehlende Fachwissen im eigenen Haus und die Komplexität des Themas. Das gesamte Arbeitsvolumen in diesem Bereich ist zudem nicht so gross, dass es sinnvoll wäre, einen eigenen Mitarbeitenden in das Themenfeld einzuarbeiten. Zuletzt ist die Bürgergemeinde bei gewissen Nachsorgeaufgaben selber in der Pflicht und bei solchen Konstellationen ist es kein Nachteil, wenn der Gesamtlead extern besetzt ist.
 

Was ist für Sie der grösste Vorteil einer externen Bauherrenunterstützung?

Sicher der Blick von aussen und die nicht vorhanden «Betriebsblindheit». Dann aber auch die Zugriffsmöglichkeiten auf einen grossen Pool von Fachwissen und Personalressourcen.
 

Zusätzlich hat die Bürgergemeinde auch die Gesamtkoordination des Projektes «Erweiterung Deponie Höli plus» an die GEOTEST AG vergeben. Was hat Sie zu diesem Entscheid bewogen?

Durch die bereits bestehende Zusammenarbeit ist uns auf der einen Seite das Leistungsvermögen und die Arbeitsqualität bekannt, auf der anderen Seite hat sich ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufgebaut und unsere internen Abläufe und Zuständigkeiten sind der GEOTEST AG bestens bekannt. Das Fundament war somit gelegt, um dieses Zusatzmandat zu vergeben.
 

Welche Eigenschaften oder Fähigkeiten, muss eine solche Bauherrenunterstützung und Gesamtprojektleitung zwingend mitbringen?

Neben dem Fachwissen ist sicher eine grosse Flexibilität notwendig, aber auch die Fähigkeit, sich rasch in das Themenfeld einzuarbeiten und sich mit dem Auftraggeber zu identifizieren.
 

Wem und in welchen Fällen würden Sie eine externe Projektkoordination empfehlen?

Entscheiden muss das grundsätzlich jede Organisation für sich selber. Persönlich kann ich dieses Vorgehen allen empfehlen, die eine ähnliche Ausgangslage haben wie wir.