Zehn Jahre nach der Gründung der GEOTEST AG stiess der Geologe Hansruedi Keusen zur aufstrebenden Unternehmung. Er war für den Aufbau eines Teams zum Umgang mit Naturgefahren und Risiken sowie des Bereichs Umwelt verantwortlich. Dabei prägte er das Bild der GEOTEST als Spezialistin für Naturgefahren nachhaltig.

Die Namen Keusen und Randa (VS) gehören zusammen. Im Mattertal hat sich Hansruedi Keusen intensiv mit den Naturgefahren auseinandergesetzt. Nach dem ersten Bergsturz im April 1991 wurde GEOTEST damit beauftragt, die weiteren Bewegungen am Berg mit Messungen zu verfolgen. Er leitete die Installation der nötigen Geräte und stellte fest, dass sich der Berg jeden Tag etwas schneller bewegt. Er prognostizierte zusammen mit seinem Team, dass ein gewaltiger Bergsturz bevorsteht. Und so kam es, dass der Bergsturz fast auf den Tag voraussagt wurde.

Keine Menschen kamen zu Schaden. Aber solche Ereignisse und insbesondere die Auswirkungen des grossen Unwetters von 1987, schufen die nötige Sensibilisierung, um die Naturgefahrenprävention schweizweit erheblich auszubauen. Der Bund erliess ein paar Jahre später die Vorgabe, dass jede Gemeinde der Schweiz eine Gefahrenkarte erstellen musste. Gefahrenkarten zeigen, wo Siedlungen und Verkehrswege durch Hochwassergefahren, Rutschungen, Sturzprozesse und Lawinen bedroht sind.

Hansruedi Keusen wurde zum gefragten Experten und prägte das Bild der GEOTEST als Spezialistin bei Naturgefahren. Schon damals war ihm klar, dass die Klimaerwärmung weitreichende Konsequenzen hat. Die wärmeren Temperaturen führen zu mehr Felsbewegung was wiederum zu mehr Schäden an Gebäuden und Infrastruktur führt. Die Geräte sind heute moderner und GEOTEST entwickelt die Tools zur Überwachung und Frühwarnung stetig weiter. Sie berechnet die Risiken und entwickelt passende kostenwirksame Schutzmassnahmen.

Ein aktuelles und eindrückliches Beispiel ist der «Spitze Stein» in Kandersteg, wo GEOTEST für das Gefahrenmanagement, die damit verbundenen geologischen Analysen und Permafrost-Untersuchungen sowie das Sicherheitskonzept verantwortlich ist. Am «Spitzen Stein» oberhalb des Oeschninensees wurde im Sommer 2018 Felsbewegungen von rund 20 Mio. m3 beobachtet. Zum Vergleich: in Randa waren es 30 Mio. m3.

In diesem Jahr ist die Geröllmasse bereits bis zu vier Meter Richtung Tal gerutscht. Rund um die Uhr wird sie mit angepassten Messsystemen von den Experten der GEOTEST überwacht: 13 GPS, drei Erdbebensensoren und ein Radarsystem zeigen die Rutschgeschwindigkeit auf und übermitteln diese an unsere Geologen. Es wird gemunkelt, dass der «Spitze Stein» besser überwacht wird als die Bank in Kandersteg.

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