Wenn eine effiziente landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr gewährleistet ist, kann eine Terrainveränderung Abhilfe schaffen. So wie auf der «Huser Allmend», zwischen Rifferswil und Hausen am Albis.

Schlechter Boden? Das können wir ändern!

Die «Huser Allmend», welche erst jahrzehntelang intensiv zur Torfgewinnung und seit den 1950er Jahren landwirtschaftlich genutzt worden ist, stellt deren Besitzer zunehmend vor Probleme: Der Boden sackt. Dadurch wird der Abstand zwischen Grundwasserspiegel und Bodenoberfläche geringer, was zu einer zunehmenden Vernässung führt. Dies wiederum hemmt das Wurzelwachstum der kultivierten Pflanzen und schränkt die Tragfähigkeit des Bodens bei Saat, Pflege und Ernte stark ein.

Die Lösung des Problems skizzierte ein – mit Beteiligung von GEOTEST erstelltes – Vorprojekt: Eine längerfristige landwirtschaftliche Nutzung kann am besten über eine grossflächige Terrainveränderung mit Einbau von mineralischem Unterboden- und Untergrundmaterial sichergestellt werden.
 

Das heisst konkret: Der Einbau von rund 1.4 Mio. m³ Untergrund- und 160'000 m³ Unterbodenmaterial auf einer Fläche von rund 30 Hektaren soll die nötigen Anforderungen an die Fruchtfolgeflächen (FFF) in Zukunft sicherstellen. Die angepasste Geländeform soll zudem eine optimale Entwässerung der neu angelegten Böden ermöglichen.

Auszugprofil

Als ökologischer Ausgleich sind im Projektperimeter zusätzlich eine Bachrevitalisierung
und in der nahe gelegenen Gemeinde Knonau durch die Aufwertung von Feucht- und Moorstandorten eine Regeneration des «Büelimoos» vorgesehen.

Im Auftrag der Meliorationsgenossenschaft Huser Allmend soll nun für die «Bodenverbesserung Huser Allmend» und die «Regenerationsmassnahmen Büelimoos» in den kommenden 8 bis 10 Jahren ein bewilligungsfähiges Bauprojekt erarbeitet, die Bauarbeiten ausgeschrieben und deren Ausführung begleitet werden. GEOTEST kümmert sich im beauftragten Projektteam unter der Leitung der ilu AG um sämtliche bodenkundliche Belange und Fragen des Baugrunds.

 

Herausforderungen
 

Die Detailprojektierung bewegt sich im Spannungsfeld verschiedenster Aspekte und Bedürfnisse. Mit einem effizienten Bodenverwertungskonzept können beispielsweise die notwendige Menge an zuzuführendem Bodenmaterial und dadurch die damit verbundenen LKW-Fahrten reduziert werden. Gleichzeitig muss aber gewährleistet werden, dass das oberste Projektziel – die langfristige Sicherstellung der landwirtschaftlichen Nutzung auf der Huser Allmend – erreicht werden kann.

Überblick über den Projektperimeter Huser Allmend (Bild: ilu AG).
Überblick über den Projektperimeter Huser Allmend (Bild: ilu AG).
Stark vernässte Torflagen im Untergrund.
Stark vernässte Torflagen im Untergrund.

Die wichtigsten bodenkundlichen Begriffe kurz erkärt
 
Oberboden:

Humose, häufig stark durchwurzelte und belebte oberste Bodenschicht.
 

Unterboden:

Unterer Bereich des Bodens, der nicht oder nur gering humushaltig ist, der nur gering durchwurzelt und kaum belebt ist, in dem aus dem Oberboden ausgewaschene Stoffe angereichert werden und in dessen tiefstem Teil die Verwitterung des darunter anstehenden Gesteins stattfindet.
 

Untergrund:

Unverwittertes geologisches Ausgangsmaterial.
 

Fruchtfolgefläche (FFF):

Dabei handelt es sich um das qualitativ bestgeeignete ackerfähige Kulturland. Deren Erhalt wird in der Schweiz über besondere Schutzbestimmungen sichergestellt.


In den vergangenen Jahren hat GEOTEST viel Erfahrung bei der Erhebung von Bodeninformationen, bei der Eignungsprüfung potenzieller Bodenaufwertungsflächen und bei der Projektierung sowie der Begleitung von landwirtschaftlichen Bodenaufwertungen gesammelt. Gerne unterstützen wir auch Sie bei Ihrem Projekt – vom Zeitpunkt der Projektidee, über die Baueingabe bis hin zur bodenkundlichen Abnahme nach der Ausführung.