Räumung der Verklausung im Räbloch
Eggiwil, BE
46° 49′ 39″ N, 7° 49′ 42″ E
2014 - 2020
Zwischen Schangnau und Eggiwil schlängelt sich die Emme durch die eindrückliche Räblochschlucht. Als Region im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) und als nationales Auengebiet geniesst das Räbloch einen besonders hohen Schutzstatus. Und als Standort einer weltweit einzigartigen Baustelle im Frühling 2020 barg es zahlreiche Herausforderungen: Der Zugang für Material und Maschinen musste über eine 800 m lange Transportseilbahn sichergestellt werden. Für den Zustieg der Arbeiter wurde über die mehr als 50 m hohe Nagelfluhwand ein Gerüstturm montiert. Die Räumung in der stellenweise nur rund 1.5 m breiten Schlucht wurde mittels speziellem Schienenkran bewerkstelligt.
In der Projektierung bestanden die Herausforderungen hauptsächlich darin, die verschiedensten Interessen und Anliegen des nationalen und kantonalen Naturschutzes sowie der beiden Anliegenden Gemeinden Eggiwil und Schangnau zu koordinieren.
Mit einer Transportseilbahn sowie einem Schienenkran mit Greifarm, konnten 550 Tonnen verkeiltes Schwemmgut aus der Räblochschlucht entfernt werden.
Severin Schwab, Projektleiter
Zudem wurden in der Verklausung mehrere Gebinde mit gewässergefährdenden Chemikalien und Mineralölen erwartet und es war kaum abschätzbar, wie viel Schwemmgut sich genau in der bisher nicht vermessenen Schlucht befand.
Nach einer rund 4-jährigen Projektierungsphase und einer speditiven und unfallfreien Räumung konnte das Räbloch im Juli 2020 wieder freigegeben werden. Somit war auch die latente Gefahr eines Rückstaus in der Gemeinde Schangnau, einer Flutwelle in den Gemeinden Eggiwil, Signau und Lauperswil sowie einer Verschmutzung für die Wasserversorgung der Stadt Bern und für Flora und Fauna, beseitigt. Dieser Erfolg ist sicherlich der umfassenden Planung, aber auch der professionellen und angenehmen Zusammenarbeit mit den Unternehmern zu verdanken.
Auftraggeberin