Der im Eis neu angelegte Bypass-Kanal auf dem Plaine Morte Gletscher bewährt sich. Der Gletschersee Faverges auf über 2700 Meter über Meer läuft aktuell durch einen bis zu sieben Meter tiefen Graben geordnet westwärts ab. Die Konzepte der GEOTEST AG bewähren sich demnach auch in der hochalpinen Realität.

Der Gletschersee Faverges läuft geordnet durch neuen Bypass aus

Seit 2011 entleert sich der Gletschersee Faverges auf dem Plaine Morte Gletscher jährlich spontan in Richtung Lenk. Seither begleitet und analysiert die GEOTEST AG die jährlichen Gletschersee-Entleerungen im Auftrag der Gemeinde Lenk. Im Sommer 2018 führte ein unkontrollierter Seeausbruch an der Lenk zu massiven Überschwemmungen. Um künftig derartige verheerende Gletschersee-Ausbrüche zu verhindern, wurde ein von der GEOTEST AG konzipierter und künstlich angelegter Eiskanal realisiert, der bereits im Folgejahr eine erfolgreiche Reduktion des kritischen Seevolumens sicherstellte. In den darauffolgenden Jahren hat sich nun aber gezeigt, dass Schnee den Abfluss durch den künstlichen Eiskanal verunmöglicht.

In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Schwellenkooperation Lenk wurde daher nach einer rasch umsetzbaren Lösung gesucht. Gemeinsam haben sich die involvierten Partner für den Bau eines Bypasses im Eis entschieden, welcher parallel zum bestehenden Eiskanal verläuft. Im Juni 2022 haben zwei Bagger einen 430 Meter langen und bis zu sieben Meter tiefen Graben in den Gletscher gegraben. Diese Arbeiten waren erfolgreich. Kurz nach deren Abschluss hat sich das gestaute Schmelzwasser des Gletschersees Faverges seinen Weg durch den Kanal gebahnt, um später in eine bestehende Gletschermühle zu münden und subglazial abzulaufen.

Das Seevolumen hat sich zwischenzeitlich dank dem geordneten Abfluss substanziell verringert. Dadurch konnte die Gefahr eines zu grossen Seevolumens mit unkontrolliertem Ausbruch auch dieses Jahr wieder entscheidend reduziert werden.

Der im Eis neu angelegte Bypass ist bis zu sieben Meter tief und rund 430 Meter lang.
Der im Eis neu angelegte Bypass ist bis zu sieben Meter tief und rund 430 Meter lang.

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